Ein Programm zur Stärkung von Mädchen und Jungen
Einfach ICH
„Einfach ICH“ – so hieß es für die Klasse 6a der Heimvolksschule statt Mathe, Deutsch oder Englisch, denn sie nahmen an einem zweitägigen Workshop des Kreisjugendrings Passau teil. Durchgeführt wurde der Workshop von den Sozialpädagogin Nicole Roth vom KJR und Theresa Riesinger vom Gesundheitsamt.
Schüler der 6a beim Sortieren ihrer „Schönheitsdeale“ aus der Werbung. Foto: SMF
Einfach ICH ist ein Programmangebot für Mädchen und Jungs, das durch Übungen, Diskussionen und Informationen mithilft, Stärken, Schwächen, Gedanken und Gefühle besser kennenzulernen. Ziel dieses Programms ist es, die Jugendlichen in ihrer persönlichen Weiterentwicklung und bei der Ausbildung eines positiven Selbstkonzeptes sowie eines positiven Körpergefühls zu unterstützen.
Gekonnt und engagiert führten die Referentinnen die Schüler durch das zweitägige Programm, das sich in verschiedene Bausteine mit folgenden Themen gliederte: „Ich bin einfach ich“, „Wie bleibe ich gesund?“ „Was finde ich schön?“ sowie Anlauf- und Hilfestellen aufzeigte. Unterstützt wurden sie dabei von ihrer Klassenlehrerin Sabine Krompaß. Nachdem allgemeine Regeln bekannt gegeben wurden und nach einer kleinen Vorstellrunde wurde mit den verschiedenen Themen begonnen.
Teilweise in Kleingruppen durften die Schüler Gefühle pantomimisch darstellen, eine „Ich-bin-ich-Hand“ und einen „Seelentank“ gestalten oder erfahren was man braucht, um gesund zu bleiben. Dabei wurden die aktiv mitarbeitenden Kinder informiert, dass die sozialen Medien oder Werbeanzeigen oft großen Einfluss auf sie haben und ein falsches Körperbild vermitteln würden. Auch änderten sich die Schönheitsideale im Wandel der Zeit sehr. Die Schüler erarbeiteten in dieser Sequenz mit hohem Einsatz die typischen „angesagten“ Schönheitsideale der Jungen und Mädchen.
Besonders aufmerksam wurden die Mädchen und Jungs, als Essstörungen wie Bulimie (Ess-Brech-Sucht), Anorexie (Magersucht) oder Binge-Eating (Heißhungerattacken) zur Sprache kamen. Mit Hilfe eines Kurzfilms und anschaulichem Bildmaterial sollten sie die Ursachen für diese Störungen herausfinden bzw. zuordnen. Sie erkannten, dass die Betroffenen meist eine gestörte Körperwahrnehmung und ein geringes Selbstwertgefühl haben.
Zusammenfassend kann man sagen, dass der Workshop gewinnbringend war und gut von den Schülern angenommen wurde. Sie erfuhren viel Neues und hatten Freude bei verschiedenen Fragerunden und der Gruppenarbeit. Zudem wurde ihnen mitgeteilt wo man sich Hilfe holen kann. So gibt es zum Beispiel die „Nummer gegen Kummer“ (116111), verschiedene Beratungsstellen und das Gesundheitsamt. Man kann sich natürlich auch einfach an die Klassenlehrer oder die schulinternen Beratungslehrkräfte wenden. Mit dem Satz einer Schülerin „Jeder ist schön“, wurde das Projekt „Einfach ich“ erfolgreich beendet.
Bericht: Sabine Krompaß