Abenteuer Holzschnitt an der Heimvolksschule
Fürstenzell. Auch im digitalen Zeitalter hat der Holzschnitt von seiner ursprünglichen Faszination nichts verloren. Die älteste Hochdrucktechnik in ihrem einfachen und archaischen Ausdruck findet gerade heute wieder mehr Anhänger. Der für derartige Arbeiten überregional bekannte Künstler Konrad Schmid war deshalb bestens geeignet, Schülern der Heimvolksschule im Rahmen des Ganzjahresprojekts „KinderKunstWelten“ diese Technik näherzubringen, die bis heute nichts von ihrer Faszination eingebüßt hat.
Schüler der 8. Klassen der Heimvolksschule mit dem Künstler Konrad Schmid. Foto: SMF
Achtklässler der Heimvolksschule zeigten Fingerspitzengefühl
Zuerst mussten die Kinder ihren individuellen Entwurf spiegelverkehrt in eine Holzplatte schnitzen. Dabei waren Vorsicht und Fingerspitzengefühl vonnöten, da ein Schnitzfehler nicht rückgängig gemacht werden kann. Für einen Profi wie Konrad Schmid wäre dies alleine jedoch eine zu geringe Herausforderung gewesen. So ermutigte er seine Gruppe, mehrfarbige Drucke zu erstellen, bei denen die Jugendlichen ihre Motive auf mehreren Abzügen in verschiedenen Farben drucken durften.
Begeistert fertigten die Schüler nun individuelle Vorzeichnungen, schnitzten diese in ihre hölzernen Druckstöcke, walzten Farbe darauf und druckten ihre Entwürfe schließlich auf hochwertiges Papier ab. Die jungen Künstler konnten quasi mit fast allen Sinnen in ihre Arbeit eintauchen, weil bis heute kein Computerausdruck den Geruch von frischem Holz und Druckerfarbe während des Gestaltungsprozesses simulieren kann.
Konrad Schmid hat mit seinem Kurs an der Heimvolksschule bereits im dritten Jahr in Folge eine Kunstgruppe in der Druckkunst unterrichtet. „Herr Schmid gehört schon quasi zur Künstler- Stammbelegschaft. Egal welche Altersgruppe, er versteht es, zu begeistern und durch die tollen Ergebnisse der gesamten Schulfamilie eine große Freude zu bereiten“, so Rektor Max Lehner. „Dass die Kinder motiviert und fleißig arbeiten, kann man an den erzielten Ergebnissen erkennen. „Zuerst wusste ich überhaupt nicht, was ich eigentlich machen sollte, weil mir diese Technik völlig fremd war“, so eine Schülerin. „Aber von Woche zu Woche kannte ich mich besser aus. Ab da wollte ich unbedingt ein tolles Ergebnis.“ Ein weiterer Schüler war sichtlich erfreut, da er seinen Eltern endlich etwas Anspruchsvolles, von ihm selbst Angefertigtes schenken konnte.
Die hierbei entstehenden Werke sind dieses Mal ganz dem Motto des großen Jubiläums des Marktes Fürstenzell gewidmet, der heuer 950 Jahre Pfarrei, 750 Jahre Kloster und 50 Jahre Markterhebung feiert. Dementsprechend werden die Ergebnisse in diesem Rahmen auch ab dem 4. Juli in einer Ausstellung im Fürstenzeller Rathaus präsentiert werden.